Das Oktoberfest in Nordafrika

Wir auf dem Oktoberfest

Bevor wir nach Tunis ausgewandert sind, haben wir erfahren, dass hier Mitte Oktober ein deutsches Oktoberfest von der Außenhandelskammer veranstaltet werden soll. Lederhose und Dirndl mussten also eingepackt werden.

Auf dem Gelände eines schicken Hotels fand das Oktoberfest in einem Zelt statt, welches wahrscheinlich extra hierfür aufgebaut wurde. Auf dem Weg zum Eingang des Zeltes wurde es spannend. Wir wussten nicht, ob wir die einzigen in Trachten sein werden und damit quasi bei einem Oktoberfest im Ausland auf eine komische Weise overdressed. Vom Weiten und auf in dem Eingangsbereich waren wir die einzigen und kamen uns etwas blöd vor.

Das Oktoberfestzelt
Das Oktoberfestzelt

Nachdem wir unsere Getränkemarken und das erste Bier abgeholt haben, hat uns eine freundliche Mitarbeiterin der Außenhandelskammer zu dem Tisch der deutschen Botschaft geschickt. Sie war die erste weitere Person in Tracht, die wir getroffen haben. Am Tisch der deutschen Botschaft waren glücklicherweise auch noch ein paar andere Personen in Lederhose und Dirndl zu finden.

Willkommen bei der Außenhandelskammer (AHK)
Willkommen bei der Außenhandelskammer (AHK)

Doch besonders viele Deutschsprachige waren nicht auf dem Fest. Dafür viele gut gelaunte Tunesier, die für eine ganze Reihe von internationalen Unternehmen gearbeitet haben. Bei einem Ticketpreis von knapp 50 € war klar, dass hier nicht die durchschnittlichen tunesischen Mitarbeiter dabei waren, sondern eher das Führungspersonal.

Oktoberfest-Musik wie in Bayern!

Die Oktoberfestband
Die Oktoberfestband

Auf die Bühne kam eine echte bayrische Musikgruppe, die echte Oktoberfestschlager gespielt hat. Von Oktoberfesthit bis hin zu Neuer-Deutscher-Welle, mit einem besonderen Hang zu Liedern von der Spider Murphy Gang. Besonders cool war, dass sie dem einheimischen Publikum auf Englisch die vielen Oktoberfesttraditionen beigebracht haben. Natürlich wurde immer wieder „Ein Prosit“ getrunken, es wurde auf den Bänken geschaukelt. Und irgendwann kam natürlich die obligatorische Polonaise.

Gezapft wurde nur tunesisches Bier. Dafür gab es aber Back’s Flaschenbier auf den Tischen. Back’s füllt wie in vielen anderen Ländern auch in Tunesien das Bier direkt vor Ort für den Markt hier vor Ort ab. Brezel gab es auch, aber leider keine Laugenbrezel. Laugengebäck wird auch in der Expat-Community in einer der Facebook-Gruppe fieberhaft gesucht, ist hier aber nicht so einfach zu finden.

Hoch lebe das Oktoberfest!
Hoch lebe das Oktoberfest!
Was ist eine Brezel?
Was ist eine Brezel?

Das Büfett war sehr reichhaltig, aber natürlich nicht wirklich deutsch oder bayrisch. Es gab zwar Weiß- und Rotkraut, welches aber beides roh und nicht in Essig eingelegt serviert wurde. Was ich sehr spannend fand, ist, dass auch Schweinefleisch Teil des Büfetts war. Es wurde einfach gesondert ausgeschildert.
Später wurde für die Einheimischen von der bayrischen Band noch viele englische Titel gespielt. Wobei ich natürlich noch gerne etwas mehr deutsche Musik gehört hätte. So etwas kommt hier ja nicht alle Tage vor.

Die Überraschung des Abends

Alles in allem war es eine schöne Veranstaltung. Man hat natürlich gemerkt, dass man in Tunesien war, aber hatte sich an vielen Stellen an das deutsche Oktoberfest erinnert gefühlt.

Das Highlight des Abends stand aber noch bevor. Nachdem wir nach Hause gekommen sind, haben wir ein Miauen in unserem Garten gehört, aber dazu das nächste Mal mehr.

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